Die Waldorfpädagogik wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Rudolf Steiner begründet und ist eng mit den reformpädagogischen Ansätzen dieser Zeit verwoben. Grundlage der Pädagogik ist das anthroposophische Menschenbild Rudolf Steiners, welches den Menschen gegliedert sieht in Leib, Seele und Geist. An dieser Dreiheit des Menschen und an den verschiedenen Entwicklungsstadien des Menschen orientiert sich auch das pädagogische Konzept der Freien Waldorfschule Mayen i.G.

Laut Rudolf Steiner geschieht die Kindesentwicklung im Siebenjahresrhythmus. Im ersten Jahrsiebt ist das Kind vor allem ein nachahmendes Wesen, das heißt, alles, was es mit seinen Sinnen wahrnimmt, wirkt prägend auf der körperlichen Ebene.
Ab dem zweiten Jahrsiebt, mit Beginn der Schulreife, liegt der vorrangige Kontakt zwischen der/dem Lehrenden und der/dem Lernenden auf der seelischen Ebene der Gefühle und Empfindungen. Was jetzt vermittelt werden soll, bedarf einer stabilen und differenzierten seelischen Kommunikation. Erst jetzt kann man erzieherisch auf das Kind einwirken.

Die von Rudolf Steiner entwickelte Anthroposophie ist eine Erkenntnishilfe für die Lehrerinnen und Lehrer, zu keinem Zeitpunkt aber ist sie Gegenstand des Unterrichts.