Mutter und Tochter führen 17 interessierte Zuhörer in die Waldorfpädagogik ein.

Heike Birk, seit 10 Jahren Waldorflehrerin, und Lisa Birk, Schülerin der 11.Klasse an der Waldorfschule Kastellaun, konnten das Konzept Waldorfschule aus Lehrer-, Eltern- und Schülersicht den Zuhörern kurzweilig näher bringen. Die beiden Referentinnen kamen auf Einladung der Initiative Waldorfschule Eifel nach Mendig.

Was braucht das Kind für seine Entwicklung? Dies ist eine der zentralen Fragen, der die Referentinnen in ihrem Vortrag nachgingen, neben der exemplarischen Darstellung eines Vormittages und dem Fächerkanon der Waldorfschule. „Vom Kind ergibt sich alles“, erklärt Heike Birk den Zuhörern. Ein zentrales Merkmal der Waldorfpädagogik ist daher der individuelle Umgang des Lehrers mit den Schülern. Der Lehrer nimmt die Kinder und Jugendlichen einzeln in den Blick. Dadurch wird es möglich, den Schülern die Zeit und Freiheiten einzuräumen, die sie individuell benötigen, um sich dem Unterrichtsinhalt zu öffnen und diesen aufzunehmen. Dabei wird auch darauf geachtet, an welche Stelle seiner Entwicklung der junge Mensch steht. „Hier sehen uns die Lehrer“, erklärt Lisa Birk.

Heike Birk beschreibt an diesem Abend einen Schultag in der ersten Klasse. Dieser ist geprägt von wiederkehrenden Ritualen, wie zum Beispiel der persönlichen Begrüßung der Schüler mit Handschlag. Während der ersten beiden Stunden eines Schulvormittags arbeiten die Schüler über mehrere Wochen intensiv an jeweils einem Fachgebiet. So haben die Schüler jeden Morgen zwei Stunden Mathematik, Geographie, Deutsch, Geschichte oder ein anderes Hauptfach. Nach einigen Wochen wechselt der Inhalt dieser sogenannten Epoche zu einem anderen Thema, sodass die Schüler sich intensiv damit verbinden. Grundfertigkeiten wie Rechnen oder Schreiben festigen die Schüler über den Epochenunterricht hinaus in fortlaufenden Übstunden. Im Anschluss an den Klassenlehrerunterricht übernehmen Fachlehrer den Unterricht in Sport, Fremdsprachen, Eurythmie, Religion, Musik, Naturwissenschaften, Medienlehre und in den handwerklich-künstlerischen Fächern. Das tiefe Eintauchen in die Materie hinterlässt nachhaltige (Lern-)Effekte bei den Schülern. Diese und viele weiteren Methoden der Waldorfschule sind darauf ausgerichtet, den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich intellektuelle, handwerkliche und soziale Fähigkeiten anzueignen und zu freien, weltoffenen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeiten zu werden.

Die Initiative Waldorfschule Eifel wird weitere Vorträge und Exkursionen zum Thema Waldorfpädagogik anbieten. Sind Sie interessiert? Aktuelle Informationen sind im Internet unter www.waldorfschule-eifel.de zu finden oder schreiben Sie uns info@waldorfschule-eifel.de.