Die Eurythmie wurde von Rudolf Steiner als eigenständige Kunstform zwischen 1912- 1924 entwickelt. Als Bewegungskunst macht Eurythmie die Musik und die Sprache sichtbar und damit visuell wahrnehmbar. In der Eurythmie wird der Mensch in seiner Ganzheit angesprochen. Seele und Geist werden durch die eurythmischen Bewegungen angesprochen. Der Mensch in seiner Ganzheit offenbart sich.
Die Eurythmie ist ein spezifisches Unterrichtsfach im Konzept der Waldorfschulpädagogik. Auch an der Freien Waldorfschule Mayen i.G. wird dieses Fach von der 1. bis zur 12. Klasse mit jeweils 2 Wochenunterrichtsstunden unterrichtet.
Das Kind lernt durch die Eurythmie sich im Raum zu orientieren und sich selbst zu ergreifen. Durch das Eurythmisieren erlebt das Kind sich als denkendes, fühlendes und willensstarkes Wesen. Die pädagogischen Übungen begleiten und unterstützen den Menschen in seiner individuellen Entwicklung und helfen die altersentsprechenden Hürden zu meistern.

Die Heileurythmie gehört zu den Heilmitteln der Anthroposophischen Medizin und ist eine Bewegungstherapie. Sie wird angewendet bei kindlichen Entwicklungsstörungen, insbesondere bei akuten, degenerativen oder chronischen Erkrankungen des Atmungssystems, des Stoffwechselsystems und des Herz-Kreislauf-Systems, in der Psychosomatik sowie der Psychiatrischen Therapie. Weiterhin bei Augenerkrankungen, Zahnfehlstellungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Durch die Heileurythmie werden Körper, Seele und Geist wieder eine Einheit. Die Selbstheilungskräfte des Menschen werden angeregt. Die Heileurythmischen Laute wirken auf bestimmte Vorgänge des menschlichen Organismus, wodurch sie harmonisierend und regulierend auf einzelne Organe und Organsysteme wirken. Die Heileurythmie wird individuell auf das Kind/den Jugendlichen und dessen Erkrankung abgestimmt.

Haben Sie Interesse daran, dass Ihr Kind Heileurythmie erhalten soll, so wenden Sie sich gerne an die Klassenleitung oder direkt an unsere Eurythmielehrerin Frau Blasweiler.
An der Schule kann die Heileurythmie in Form der „Schulheileurythmie“ als Einzeltherapie oder in kleinen Gruppen durchgeführt werden. Bei der Schulheileurythmie wird das Augenmerk daraufgelegt, welche Anlagen bei einem Kind zu erkennen sind, die später möglicherweise zu einer Krankheit führen könnten. Die Schulheileurythmie kann bei Krankheiten aber auch prophylaktisch und bei Entwicklungsstörungen eingesetzt werden. Indikationen sind zum Beispiel: Konzentrationsschwäche, Allergien, Asthma, Neurodermitis, Bettnässen, Ängste, Sprachstörungen, Legasthenie, Dyskalkulie und Dyspraxie. An der Freien Waldorfschule Mayen i.G. wird die Heileurythmie als individuelle therapeutische Ergänzung angesehen. Bei Bedarf werden für den Schüler die nötigen organisatorischen Voraussetzungen zur Teilhabe an diesem Angebot ermöglicht und es erfolgt eine enge Abstimmung zwischen Heileurythmistin und der/m Klassenlehrer/in.